Psychosomatik – Somatoforme Störung

Psychosomatik – Das Zusammenspiel von Seele und Körper
Psychosomatische Krankheiten sind körperliche Krankheiten, bei deren Entstehung die Psyche einen Einfluss genommen hat. Schon alleine das Wort Psychosomatik spiegelt es wider, denn es ist zusammengesetzt aus Psyche und Soma und beschreibt somit die Wechselwirkungen, die zwischen der Seele und dem Körper automatisch stattfinden.
Häufigkeit
Studien zeigen, dass 5 Prozent aller in der Dermatologie behandelten Personen nicht nur rein körperlich erkrankt sind, sondern viel mehr Beschwerden durch die Wechselwirkung von Körper und Seele hervorgerufen werden. In der Neurologie sind es 30 Prozent und in der Gastroenterologie sogar 50 Prozent aller behandelten Menschen. Stress, Erschöpfung und Leistungsdruck sorgen für seelischen Druck, der sich in körperlichen Beschwerden niederlegt und somit das Leben und die Leistungsfähigkeit stark beeinflussen.
Psychotherapie bei psychosomatischen Erkrankungen
Körperliche Beschwerden, die psychosomatische Ursachen haben lassen sich kaum eingrenzen. Doch die meisten Beschwerden, die durch psychosomatische Ursachen hervorgerufen werden, sind nur schwerlich dauerhaft durch die Einnahme von Medikamenten in den Griff zu bekommen. Im Rahmen einer Psychotherapie kann der Betroffene die seelischen Mitursachen seiner individuellen Beschwerden erkennen und aktiv Einfluss auf die körperliche Krankheit nehmen, mit dem Ziel dauerhaft beschwerdefrei den Alltag bewältigen zu können. Das bedeutet allerdings nicht, dass die Psychotherapie eine ärztliche Behandlung ersetzt, denn die schon eingetretenen körperlichen Schäden sind ja tatsächlich da und verschwinden häufig nicht von selbst, wenn die psychische mitverursachende Quelle beseitigt ist.
Neuere Studienergebnisse zum Zusammenhang von Körper und Seele
Interessanterweise liefern beispielsweise neuere Studienergebnisse mit Eltern chronisch kranker Kinder (Epel ES et al., 2004, referiert nach Jon Kabat-Zinn) Hinweise zum Zusammenhang von Stress und der Länge der Telomere der mehr oder weniger langfristig belasteten Untersuchungspersonen. Telomere sind die Enden unserer Chromosomen und werden aktuell als Indikatoren für biologische Prozesse gewertet, die mit der Zellalterung und infolgedessen mit der zu vermutenden biologischen Lebenserwartung zusammenhängen. Zusammengefaßt ist damit ein Zusammenhang von Stress und Lebenserwartung plausibel geworden, wobei weiterführende Studien darauf deuten, dass es eher auf die Wahrnehmung der Belastung und weniger auf die reale Ausprägung der Belastung ankommt.
Stress und Gehirn
Der Zusammenhang von Streß und der Veränderung von Gehirnstrukturen ist seit vielen Jahren in Bezug auf die Hirnregion des Hippocampus belegt. So führt massiver Stress zur Degeneration von Zellen in dieser für die Aufnahme neuer Informationen essentiellen Gehirnregion. Mit diesem Befund werden Gedächtsnisprobleme im Zusammenhang mittraumatischem Erleben erklärt. Neuerdings weisen Forscher (Davison et al., 2008) durch bildgebende Verfahren in überzeugenden Bildern den schädigenden Effekt von Stress auf die Struktur des Gehirns sowie auch den positiven Effekt psychotherapeutischer Maßnahmen auf die Morphologie unseres Nervenapparates nach.
Somatoforme Störung
Neben Menschen, die unter verschiedenen körperlichen Symptomen leiden oder auch körperliche Krankheiten haben, bei deren Entstehung die Psyche eine wesentliche Rolle gespielt hat, gibt es auch Menschen, die an psychisch verursachten Symptomen oder Schmerzen leiden, für die die Ärzte keine Befunde ermitteln können.
Handelt es sich um eine Vielzahl körperlicher Symptome spricht man von einer somatoformen Störung, handelt es sich um unerklärliche Schmerzen, nennt man das psychogenes Schmerzsyndrom. Dies ist ein Zustand, der zu einer unerträglichen Belastung auswachsen kann, und bei dem eine psychotherapeutische Unterstützung neben ärztlichen und anderen auf den Körper bezogenen Maßnahmen fest in den Behandlungsplan gehört.
Auslöser
Gerade in belastenden Lebenssituationen treten gehäuft körperliche Beschwerden auf. Wenn diese länger als drei Monate anhalten und die Behandlung von körperlichen Symptomen kaum oder zumindest keinen anhaltenden Erfolg zeigt, dann sollte gezielte Ursachenforschung betrieben werden. Häufig reagiert der Körper auch zeitverzögert auf Stress, Überlastung und enormen Leistungsdruck und so ist es häufig schwierig, für Betroffene einen direkten Zusammenhang von psychischen Belastungen und körperlichen Beschwerden zu erkennen. Meist treten zeitgleich mehrere Beschwerdebilder mit seelischer Ursache auf.
Fehlende Befunde
Bei der Somatoformen Störung werden körperliche Beschwerden erlebt, die letztendlich von belastenden Gefühlen hervorgerufen werden. Es entsteht häufig ein Kreislauf von erfolglosen Symptombehandlungen und immer wieder auftretenden körperlichen Beschwerden. Ob Herzrasen, Rückenschmerzen, Schwindel, Zittern oder Schweißausbrüche – die Ursache für solche körperliche Beschwerden liegt im seelischen Bereich. Erst durch das Akzeptieren, dass die Ärzte Recht haben und kein körperlicher Befund vorliegt, lässt sich auch der Kreislauf von immer wiederkehrenden und immer länger andauernden körperlichen Beschwerden durchbrechen. Häufig reagiert das Umfeld der Betroffenen im längeren Verlauf der Störung zunehmend ungehaltener, so dass die Betroffenen auch unter der nachlassenden sozialen Unterstützung leiden und zum Ausgleich der nachlassenden Zuwendung ihre Symptome verstärkt schildern, was die Beziehungen weiter belastet.
Psychotherapie bei der somatoformen Störung
Eine Psychotherapie kann in jedem Fall am besten helfen, wenn sich das Symptombild noch nicht zu sehr verfestigt hat. Neben dem Ergründen von Ursachen der Problematik und Sinn des Symptombildes geht es in der Psychotherapie häufig um einen anderen Umgang mit dem Leben und eine neue Sinnfindung. Auch ist es wichtig, den meist vorhandenen depressiven Symptomen gegenzusteuern.

Tinnitus
Tinnitus
Ungefähr jeder zehnte Deutsche leidet im Laufe seines Lebens einmal unter einem Tinnitus. Mit diesem Begriff bezeichnet man verschiedene Arten ständig auftretender Ohr- und Kopfgeräusche, wie beispielsweise Pfeifen, Rauschen, Zischen, Piepsen, Brummen etc. Dabei handelt es sich in den meisten Fällen nicht um messbare ‚objektive Geräusche‘, die auf bestimmte physische Veränderungen zurückzuführen sind, sondern um das Auftreten von ’subjektiven Geräuschen‘. Diese können nicht mit technischen Hilfsmitteln erfasst werden und werden ausschließlich von den Betroffenen wahrgenommen.
Ein Tinnitus ist kein eigenes, sondern ein Symptom eines Krankheitsbilds, kann sich aber verselbständigen und einen Betroffenen langfristig quälen. Je nach Dauer des Leidens handelt es sich um einen akuten, subakuten oder chronischen Tinnitus. Bei Letzteren spricht man von einem kompensierten Tinnitus, sofern der Betroffene dadurch nicht wesentlich beeinträchtigt wird. Ein dekompensierter Tinnitus hingegen wird von den Betroffenen als eigenständiges Leiden wahrgenommen, das sich auf viele Lebensbereiche negativ auswirkt und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigt. Zu den typischen Folgen eines Tinnitus zählen Schlafmangel, Gereiztheit, Müdigkeit, Konzentrationsprobleme und Niedergeschlagenheit, ein länger andauernder Verlauf kann schlimmstenfalls sogar Depressionen auslösen.

Ursachen
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